Lyrik

Die Welt dreht sich weiter, doch wir lernen nicht

wir lernen nicht

Hey Ma, wie geht’s dir da oben?
Ich sitze hier, die Wolken ziehen in meiner Tasse,
spiegeln sich in schwarzem Kaffee,
während die Nachrichten sich überschlagen
und ich fühle, wie mich die Angst erdrückt.

Wie gern würde ich jetzt deine Stimme hören,
die mich sanft durch dieses Chaos trägt,
während draußen die Menschen wieder hassen,
Sündenböcke suchen, um ihre eigenen Fehler zu vertuschen.
Die Geschichte dreht sich im Kreis,
doch niemand scheint daraus zu lernen.

Es tut gut zu sehen, wie überall auf der Welt
Menschen auf die Straße gehen,
laut und klar „Mit uns nicht!“ rufen,
gegen die Lügen, gegen die Macht, die uns drückt,
gegen die Angst, die uns spaltet.
Ihre Stimmen hallen, stark und ungebrochen.

Vor zehn Jahren hast du dich schon gesorgt,
deine Worte, wie ein leiser Vorbote,
dachtest du damals: „Etwas bricht.“
Jetzt ist es wieder da – größer, lauter,
und ich frage mich, wann wir endlich wach werden.
Wärst du noch hier, würdest du mir sagen:
„Alles wird gut, du musst nur daran glauben.“